3. März 2024

Jahresempfang unseres DRK Kreisverbandes Bergstraße e.V. im Kurmainzer Amtshof

Neujahrsempfang des DRK Bergstraße mit zahlreichen Gästen aus Politik und Ehrenamt: gelöste Atmosphäre und ein spannender Vortrag zum humanitären Völkerrecht im Kurmainzer Amtshof in Heppenheim.

Beim Jahresempfang des DRK Kreisverbandes Bergstraße steht traditionell das Humanitäre Völkerrecht im Fokus. In diesem Jahr referierte Dr. Dieter Weingärtner über die Entwicklung des Völkerrechts und dessen Bedeutung in heutiger, von Kriegen und internationalen Konflikten überschatteter Zeit. Das Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zeichnete den Weg von den Anfängen mit Henry Dunants Schrift zur Schlacht von Solferino und der daraufhin folgenden Verabschiedung des ersten Genfer Abkommens 1864 über die Verabschiedung der Genfer Konventionen 1949 bis zu deren aktuellen Anwendung im Krieg Russlands gegen die Ukraine oder im Nahost-Konflikt.

Vortrag von Dr. Dieter Weingärtner zum Humanitären Völkerrecht

Rund 100 Gäste, wozu auch eine Abordnung der Johanniter Unfallhilfe sowie zahlreiche Politikerinnen und Politiker zählten, konnte Arno Gutsche als DRK Kreisvorsitzender zum traditionell etwas später im Jahr stattfindenden Neujahrsempfang in der Kreisstadt begrüßen. Nach einem lockeren Stehempfang begaben sich die Gäste auf die ihnen persönlich zugewiesenen Sitzplätze im Kurfürstensaal, um den Vortrag des eigens aus Berlin angereisten Gastredners zu hören. Dr. Weingärtner arbeitete unter anderem sechzehn Jahre an verantwortlicher Position im Bundesverteidigungsministerium. Sein großes Fachwissen bringt er nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben nun als ehrenamtlicher Bundeskonventionsbeauftragter des DRK ein. Seine Hauptaufgabe in diesem Amt ist es, die Grundsätze des Humanitären Völkerrechts zu verbreiten.

„Die Fürsorge für die Opfer von Kriegen war früher und ist noch heute die wichtigste Tätigkeit der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Wir haben darauf zu achten, dass in kriegerischen Auseinandersetzungen stets ein Mindestmaß an Menschlichkeit bewahrt wird“, unterstrich Dr. Weingärtner die große Bedeutung des humanitären Völkerrechts 75 Jahre nach der Verabschiedung der Genfer Konventionen. Im völkerrechtlichen Jubiläumsjahr falle „der Ausblick nicht rosig aus“, so der Festredner: „Sicher wird es in der Ukraine und im Nahen Osten irgendwann einen Waffenstillstand geben. Aber wie soll ein langfristiger Friedensschluss aussehen? Das politische Klima für neue völkerrechtliche Vereinbarungen ist nicht eben günstig.“

Grußworte der Ehrengäste

Norbert Södler, Präsident des DRK Landesverbandes Hessen, konnte krankheitsbedingt leider nicht wie üblich am Bergsträßer Jahresempfang teilnehmen und wurde von Brigitte Wettengel vertreten. Die Vizepräsidentin des hessischen Landesverbandes des DRK betonte in ihrem Grußwort, dass das Rote Kreuz und der Rote Halbmond für die Menschen die international bekannten Zeichen für Vertrauen und Schutz seien. “Hilfe und Zuspruch dürfen die Menschen jederzeit auch von uns erwarten. Wir als Landesverband tun alles dafür, den Bevölkerungsschutz zu fördern und weiterzuentwickeln.“

Der Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister (CDU) sprach sein Grußwort auch im Namen der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland (CDU), die auch Vorsitzende des DRK Zwingenberg ist. Er bedankte ich für den großen Einsatz der Ehrenamtlichen und zeigte sich betroffen vom mangelnden Respekt gegenüber den Hilfskräften, der in den in den letzten Jahren immer mehr abgenommen habe. „Retter müssen geschützt werden“, so Dr. Meister. Er sagte hierfür die Unterstützung der auf Bundes- und Landesebene politisch Verantwortlichen zu.

Matthias Schimpf (Grüne) blickte als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter zurück auf die großen Herausforderungen für den Kreis Bergstraße und die geleistete Arbeit der Hilfsorganisationen in den vergangenen Jahren. „Ein großes Dankeschön an alle Aktiven, die uns in der Flüchtlingshilfe und im Katastrophenschutz so professionell unterstüptzen. Wir sind eine Ehrenamtsgesellschaft. Ohne das Ehrenamt wären viele Leistungen nicht möglich. Wir stehen auch 2024 vor großen Herausforderungen und wissen Ihren Einsatz sehr zu schätzen.“

Christine Bender (SPD) nahm Bezug auf den Vortrag zum humanitären Völkerrecht und verwies auf die große Bedeutung des Roten Kreuzes in der Region. „Das DRK ist nicht nur in internationalen Krisengebieten, sondern auch lokal immens wichtig. Sie alle sind für uns Fachleute vor Ort: im Rettungsdienst, bei der Bergwacht, bei der Blutspende, bei der Jugend- und Seniorenarbeit oder bei der Flüchtlingshilfe. Vielen Dank an das Haupt- und Ehrenamt“, so Heppenheims Erste Stadträtin.

Unser Gruppenbild zeigt von links:

DRK Kreisvorsitzender Arno Gutsche, Jürgen Christmann (Vizepräsident des DRK Landesverbandes Hessen), Heppenheims Erste Stadträtin Christine Bender, Gastredner Dr. Dieter Weingärtner, DRK Kreisgeschäftsführer Christian Keilmann, Brigitte Wettengel (Vizepräsidentin des DRK Landesverbandes Hessen), stv. DRK Kreisgeschäftsführerin Britta Baumann, Dr. Michael Meister (MdB).